DJ AG & Skepta
Jill Mead
DJ AG & Skepta
Feel Good Friday

How to Build a Fanbase Online Fast? Mit DJ AG

How to Build a Fanbase Online (Fast), DJ AG verrät es uns. Beim ADE spricht er über seinen Weg in die Sozialen Medien und gibt Tipps wie man Online eine Community aufbaut.

Im Panel „DJ AG’s Social Media Strategy: How to Build a Fanbase Fast“ gibt DJ AG, aka Ashley Gordon, spannende Einblicke in seinen persönlichen Werdegang. Von den ersten Schritten als Newcomer bis hin zu seinem heutigen Erfolg als international gefragter DJ und Content Creator. Er erzählt, wie er Social Media strategisch genutzt hat, um seine Reichweite schnell auszubauen, eine treue Fangemeinde aufzubauen und seine Musik einer globalen Community zugänglich zu machen.  

DJ AG
DJ AG

Vom Sales Manager zum TikTok-DJ

Manchmal reicht ein einziger Impuls, um das ganze Leben zu verändern. Bei Ashley Gordon aus London kam dieser Impuls von seinen Kindern. Der heute erfolgreiche DJ und Content Creator arbeitete zwölf Jahre lang als Sales Manager. Er ist loyal und ehrgeizig, bis ihm nach einer internen Umstrukturierung die ersehnte Beförderung verwehrt blieb. Enttäuscht und orientierungslos saß er eines Abends zu Hause, als seine Kinder zu ihm sagten: „Dad, mach doch einfach TikTok!“. Für den 39-jährigen war die Idee absolut absurd. “Auf keinen Fall”, antwortete er, “Die Kids auf TikTok werden nicht mögen, was dieser alte Mann macht.” Eines Tages wollte er es dann doch ausprobiert und postet zum ersten Mal: “Ich setzte mich an meinen Küchentisch, fing an aufzulegen und merkte schnell, dass es tatsächlich Leute in meinem Alter gibt, die die Musik, die ich spiele, mögen.” Mit Ende 30 begann er dann regelmäßig zu streamen. “Drei Monate lang war ich jeden Tag auf TikTok als DJ live. Morgens vor der Arbeit, in der Mittagspause und abends nach Feierabend.” Als seine Reichweite langsam wuchs, kam der Gedanke, dass er damit vielleicht sogar Geld verdienen könnte. “Ich habe dann festgestellt, dass ich davon leben kann, also habe ich meinen Job gekündigt,” erzählt Gordon. 

Sein Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt. Aus den kleinen Livestreams wurde eine stetig wachsende Community. Bald verlagerte DJ AG seine Streams von der Küche hinaus auf die Straßen Londons. Dort begann er, sein Set-Up auch anderen zur Verfügung zu stellen. Musiker:innen, Sänger:innen und junge Talente können spontan vorbeikommen, um ihm Musik zu machen. Was die Leute an seinem Konzept lieben, ist dass er der Straße eine Stimme gibt. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein soziales und kreatives Projekt, das heute weit über London hinaus bekannt ist. Zu Gast war auch schon Skepta, der bekannteste Grime-Musiker in Großbritanniens, Ed Sheeran und Will Smith. Elijah, DJ, Dozent und Autor bezeichnet DJ AG als “den wichtigsten DJ Großbritanniens”. “Wichtige DJs haben einen interessanten Verteilungsmechanismus, sie haben Charisma und präsentieren Dinge, die man sonst nirgendwo zu sehen bekommt”, findet Elijah. “Mir fallen nicht viele Beispiele für Leute ein, die das derzeit tun.” Ashley Gordon reist sogar nach Jamaika, um dort aufstrebende Künstler:innen zu unterstützen. Mit eine GoFundMe-Kampagne sammelt er Spenden für sein Projekt.  

So gehst auch du viral:

Beim ADE teilt er sein Erfolgsrezept mit dem Publikum: “Consistency is key”, betont er immer wieder. Regelmäßiges Posten sei das A und O: “Viele geben zu früh auf, wenn der Erfolg nicht sofort kommt.” Er setzt auf Zusammenarbeit statt Konkurrenz, auf “Collaboration Posts” von denen alle profitieren. Besonders wichtig ist ihm die Interaktion mit seiner Community in Livestreams. „Manchmal habe ich vor lauter Quatschen vergessen aufzulegen“, lacht er, „aber das war gar nicht schlimm. Die Leute lieben es, wenn du sie wiedererkennst.“ Und was auf TikTok gut funktionier, kann dann auch auf Instagram. Neben all den Social-Media-Konzepten schwört DJ AG noch auf etwas ganz Altmodisches: eine Mailingliste. Das ist wie ein persönlicher Newsletter, ein direkter Draht zu seiner Community. 

Heute lebt DJ AG von seiner Musik und seinen Streams. Was mit einer verwehrten Beförderung begann, wurde zu seinem neuen Lebensweg, der viele Menschen inspiriert. Seine Geschichte zeigt, dass es nie zu spät ist etwas Neues auszuprobieren.  

Von Johannah Hainke