Für eine besser Zukunft strampeln
Mit dem Fahrrad von London bis Amsterdam, über 500 Kilometer, vier Länder. Beim ADE Cycle treten rund 80 Teilnehmer:innen in die Pedale, um Spenden für das Bridges for Music-Programm zu sammeln.
Mit dem Fahrrad von London bis Amsterdam, über 500 Kilometer, vier Länder. Beim ADE Cycle treten rund 80 Teilnehmer:innen in die Pedale, um Spenden für das Bridges for Music-Programm zu sammeln.
Das Bridges for Music-Programm ermöglicht jungen Talenten in Südafrika Zugang zu hochwertiger Bildung und Musik. Gründer Valentino Barrioseta erzählt, wie aus einer spontanen Idee ein internationales Charity-Projekt wurde.
SSL: Wie ist die Idee zum ADE Cycle entstanden?
VB: “Die Idee entstand eigentlich aus einer verrückten Eingebung heraus. Wir wollten Geld sammeln, um den Bau unserer Bridges for Music Schule in Kapstadt zu finanzieren. In einem Gespräch mit Nick Sabine, dem Gründer von Resident Advisor, kam die Frage auf, wie wir ihr Netzwerk nutzen könnten, um Spenden zu generieren. Daraus entstand der Vorschlag, mit dem Fahrrad von London nach Amsterdam zu fahren und das war vor mittlerweile zehn Jahren.”
SSL: Wie hat sich das Projekt seither entwickelt?
VB: “In diesem Jahr haben wir mit rund 80 Teilnehmer:innen einen neuen Rekord aufgestellt. Sie fahren gemeinsam von London bis ins Herz von Amsterdam, rechtzeitig zum Start des Amsterdam Dance Event. ADE ist seit Beginn ein wichtiger Partner. Alle, die mitradeln, bekommen am Ziel einen ADE Pro Pass. Das ist ein schöner Anreiz nach vier intensiven Tagen auf dem Rad.”
SSL: Wie wichtig sind die DJs und die Communtiy die mitfährt?
VB: “Das Event lebt von seiner Community. Ohne die Unterstützung der Künstler:innen und der Musikbranche gäbe es den Cycle gar nicht. Dieses Jahr sind Acts wie Goldfish, Zakes Bantwini und Msaki dabei, große Namen aus Südafrika, die unglaublich viel Energie mitbringen. Aber auch Labels, Clubs und Musikfirmen stellen eigene Teams zusammen, melden Fahrer:innen an und sammeln gemeinsam Spenden. So entsteht eine starke Gemeinschaft, die zeigt, wie eng die Szene weltweit vernetzt ist.”
SSL: Was ist euer diesjähriges Ziel?
VB: “Wir hoffen, auch dieses Jahr wieder rund 100.000 Pfund zu sammeln. Das Geld fließt in den Bau einer zweiten Einrichtung in Südafrika. Ein Gebäude für Nachmittagsprogramme in derselben Gemeinde, in der auch unsere erste Schule steht. Der Bau läuft bereits, und mit der diesjährigen Unterstützung wollen wir ihn bis Anfang 2026 fertigstellen.”
SSL: Was unterscheidet euer Bildungsprojekt von anderen?
VB: “Wir wollten von Anfang an etwas schaffen, das das traditionelle Bildungssystem herausfordert. Unser Ansatz geht über reine Wissensvermittlung hinaus, wir fördern Lebensgewohnheiten, Werte und kreative Praktiken, die wirklich etwas im Leben eines Menschen verändern können. Bevor man Physik oder Chemie lernt, sollte man lernen, sich selbst zu verstehen, zu reflektieren und zu wachsen. Darum geht es bei Bridges for Music.”
Gemeinsam mit 80 Teilnehmer:innen wurde dieses Jahr 68.352€ an Spenden eingenommen.
Von Johannah Hainke