Tomorrowland
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Tomorrowland: Festival findet trotz Brand statt

Kurz vor Beginn des bekannten Musikfestivals Tomorrowland in Belgien hat ein Brand große Teile der Hauptbühne beschädigt. Das Festival soll laut Veranstalter:innen trotzdem stattfinden.

Das Feuer brach am Mittwochabend auf dem Festivalgelände aus – laut den Veranstaltenden während der Aufbauarbeiten und möglicherweise im Zusammenhang mit einem Pyrotechnik-Test. Die genaue Ursache werde noch untersucht, teilte die örtliche Feuerwehr mit. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich rund 1.000 Crewmitglieder vor Ort. Verletzt wurde nach Angaben der Einsatzkräfte niemand.  

Das Feuer konnte nach kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht werden, die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die beschädigte Hauptbühne, auch Orbyz Mainstage genannt, ist jedes Jahr eine der Hauptattraktionen des Festivals und wurde in monatelanger Arbeit speziell für die diesjährige Ausgabe entworfen. Laut Veranstalter:innen ist die Konstruktion durch den Brand nun unbrauchbar. Die Bauarbeiten an einer alternativen Stage sollen bereits während der Löscharbeiten begonnen haben. 

Trotz der Schäden halten die Organisator:innen am geplanten Festivalstart fest. Das Campinggelände DreamVille öffnet wie vorgesehen am Donnerstag. Der eigentliche Festivalbetrieb soll am Freitag beginnen, allerdings mit zeitlicher Verschiebung und angepasstem Programm. Statt wie ursprünglich geplant um 12 Uhr, soll der erste Festivaltag nun um 14 Uhr beginnen. Ob die alternative Hauptbühne rechtzeitig errichtet werden kann, ist noch offen. Für Freitagabend ist vorgesehen, dass einige Auftritte auf anderen Bühnen stattfinden, unter anderem auf der sogenannten Gathering Stage im Campingbereich. Ab Samstag soll das Festival wieder im regulären Ablauf stattfinden. 

Eine Sprecherin von Tomorrowland erklärte, man arbeite "Tag und Nacht, mit Herz und Seele" an Lösungen. Der Festivalbetrieb solle fortgesetzt werden, auch wenn einzelne Programmpunkte angepasst werden müssten. Eine Absage sei aktuell nicht vorgesehen. Auch die zuständigen Behörden zeigten sich zuversichtlich, dass die Sicherheit der Besucher:innen gewährleistet sei. Die belgische Provinzgouverneurin Cathy Berx sagte laut Medienberichten, man wolle das Festival gemeinsam mit den Veranstalter:innen sicher und verantwortungsvoll durchführen. 

Tomorrowland zählt zu den weltweit größten Festivals für elektronische Musik. In diesem Jahr werden an zwei Wochenenden rund 400.000 Besucherinnen und Besucher aus über 200 Ländern erwartet. Insgesamt sind über 600 Künstlerinnen und Künstler angekündigt. Neben der Hauptbühne gibt es auf dem Gelände mehr als ein Dutzend weitere Bühnen, auf denen parallel Veranstaltungen stattfinden. 

In den sozialen Medien äußerten sich viele Künstlerinnen und Künstler betroffen über den Vorfall, zeigten aber auch Verständnis und Unterstützung für das Festivalteam. "Es wird legendär. Wir sehen uns später auf der Mainstage", kommentierte das EDM-Trio Meduza. DJ und Produzent Nico Moreno schrieb: "Großen Respekt an das Tomorrowland-Team und alle, die daran arbeiten, dies für die Fans und Künstler zu ermöglichen. Lasst uns dieses Jahr unvergesslich machen." Auch zahlreiche Fans reagierten mit Solidarität und lobten die schnelle und transparente Kommunikation der Veranstalter.