Legal Highs: Vermeintlich legal, aber nicht ungefährlich
Legal Highs oder auch Herbal Highs sind legale Produkte, die in ihrer Wirkung meist der von illegalen Drogen ähneln.
Legal Highs oder auch Herbal Highs sind legale Produkte, die in ihrer Wirkung meist der von illegalen Drogen ähneln.
Seit einigen Jahren werden immer mehr Produkte auf den Markt gebracht, die unter fantasievollen Namen verkauft werden und aufputschende und manchmal sogar psychoaktive Substanzen enthalten. Die Produkte, die als "Legal Highs" oder "Herbal Highs" bezeichnet werden, enthalten Wirkstoffe, die bisher nicht als Betäubungsmittel eingestuft sind. Doch die vermeintliche Legalität dieser Produkte ist trügerisch, denn je nach Produkt verstößt der Verkauf von einigen Legal Highs zumindest gegen das Arzneimittelgesetz.
Wie kann das sein? Die meisten Wirkstoffe in Legal Highs sind entweder potenzielle Arzneistoffe, die noch nicht zugelassen wurden, oder Derivate und Stoffwechselprodukte von bereits zugelassenen Arzneistoffen. Darüber hinaus können auch pflanzliche Wirkstoffe mit psychoaktiver Wirkung sowie Designer-Drogen, die sich nur geringfügig von bekannten Betäubungsmitteln unterscheiden, zu den Legal Highs gehören. Hinzu kommt eine Vielzahl an Kräutermischungen wie Spice, ein synthetisch hergestelltes Gras, oder auch Energy Sniffs, weiße Pulver, die Amphetamine oder Kokain ersetzen sollen.
In den Legal Highs können verschiedene Wirkstoffe enthalten sein, darunter synthetische Cannabinoide, Aminoindane, synthetische Cathinone, Phenethylamine, Piperazine, Amphetamin-Derivate, Tryptamine, Koffein und andere. Diese Wirkstoffe werden in Kräutermischungen, vermeintlichen Badesalzen, Pflanzendüngern und Party Pills verwendet.
Besonders die Kräutermischungen, die als Ersatz für Cannabis-Produkte dienen sollen, sind nicht ganz ungefährlich. Die synthetischen Cannabinoide, die an Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn binden, können ähnliche (oder sogar stärkere) Wirkungen wie der Hauptwirkstoff von Cannabis, Tetrahydrocannabinol (THC), haben. Es wurden bereits zahlreiche medizinische Notfälle nach dem Konsum solcher Kräutermischungen gemeldet, darunter psychotische Zustände, Panikattacken, Desorientierung und Bewusstlosigkeit.
Eine weitere Produktgruppe der Legal Highs sind die vermeintlichen Badesalze, Pflanzendünger und Party Pills. Diese enthalten oft stimulierende Substanzen mit amphetaminähnlicher Wirkung. Auch halluzinogene Komponenten können enthalten sein. Die gezielte Manipulationen der chemischen Struktur macht es möglich, dass LSD-Derivate legal erworben werden können.
Die Nachfrage boomt und so werden kontinuierlich neue Substanzen auf den Markt gebracht. Ganz ohne Safer-Use-Regeln sollten sie Produkte dennoch nicht konsumiert werden, denn legal ist nicht gleichbedeutend mit ungefährlich.
Beim Kauf und Konsum von Legal Highs sollte man vorsichtig sein. Die Produkte sind oft nicht genau deklariert und man kann sich nicht sicher sein, was man bekommt. Außerdem sind die meisten Wirkstoffe in Legal Highs kaum erforscht, und die genaue Wirkungen sind unbekannt. Die Konsument:innen sind oft gewissermaßen Versuchspersonen. Genau wie bei illegalen Substanzen besteht auch hier die Gefahr von Überdosierungen und schweren gesundheitlichen Problemen. Daher gelten bei diesen legalen Produkten dieselben Safer-Use-Regeln wie bei illegalen Substanzen.
Alles rund um das Thema Substanzkonsum und Safer-Use erfährst du in unserem Nachtschattenpodcast.
Ketamin, MDMA, LSD oder Ecstasy: Drogen sind ein Teil des Nachtlebens. Party und Rausch – das gehört für viele einfach zusammen. Wie fühlt sich ein Ecstasy-Trip an? Was macht Ketamin so populär als Partydroge? Wie einfach sind Drogenkäufe im Darknet? Im SUNSHINE LIVE Podcast „Nachtschatten“ geht Jessica Schmidt gemeinsam mit Fachleuten aus Pharmazie, Drogenhilfe und Nachtleben auf Spurensuche – aufklärend und wertfrei. Immer mit dabei: Die Expert:innen von SONAR – Safer Nightlife Berlin. Sie setzen sich für Safer Use und Akzeptanz im Umgang mit Drogen ein und bieten in der Partyszene Schulungen und Beratung an. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Eine neue Folge "Nachtschatten – Der Podcast über Drogen und Nachtleben" erscheint jeden zweiten Freitag.
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