Foto: Alexander Popov (unsplash)
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Booking United

Initiative gegen das Verbot von Musikevents

Initiative 'Booking United' fordert Lockerungen der Corona-Verordnung für die Veranstaltungsbranche um wirtschaftliche Schäden einzugrenzen

Veranstaltungsbranche kämpft gegen COVID-Pleitewelle

Die Initiative Booking United ist eine neugegründete Interessengemeinschaft der Musikschaffende aus den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen, die unter den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie leiden. DJ, Produzentin, Radiomacherin und Labelinhaberin Anja Schneider und Watergate-Resident Ruede Hagelstein gehören zu den öffentlichen Sprechern der neuen Organisation.

Bereits ab Montag werden die SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung weiter gelockert und dann ist statt „fast alles verboten, aber mit Ausnahmen“ wieder „fast alles erlaubt, aber mit Auflagen". Selbst in Innenräumen sind Veranstaltungen dann ohne Maske möglich, doch Clubs, Bordelle und Dampfsaunen bleiben auch weiterhin geschlossen.

Regelungen wie dieser kann der Zusammenschluss von etwa fünfzig Agenturen aus Berlin, mit breiter
Unterstützung aus dem gesamten Bundesgebiet, aus existenziellen Gründen nicht akzeptieren. Booking United vertritt mehr als 1.000 DJs und Live-Acts, die von einem Tag auf den anderen gezwungen waren ihre Arbeit niederzulegen. Mit der Absage aller Veranstaltungen weltweit, ging deren vertraglich
gesichertes Einkommen für das laufende Jahr zu 100% verloren, weshalb die Initiative die Vertreter der Politik auffordert sofort schnelle und effiziente Hilfsmaßnahmen anzubieten. Die bisherigen Pakete und Zuwendungen reichen nicht aus. Konkret fordert die Initiative sofortige Hilfe für Kulturschaffende aller Art und den Ausgleich der nachweislich verlorenen Honorare für entfallene Engagements für alle Musikschaffende. Zudem verlangt wird nach einem verlässlichen Zeitplan für den Neustart von Clubs und Veranstaltungen mit verbindlichen Vorgaben zu Beschränkungen und Hygienevorschriften für den Veranstaltungsbetrieb. Ebenfalls notwendig seien weitere Soforthilfepakete, da vorherige Angebote lediglich auf drei Monate ausgelegt waren und bei vielen nicht einmal die Kosten für den ersten Monat deckten.

"Die meisten Kunstschaffenden halten nicht mehr bis Ende des Jahres durch. Nicht nur eine ganze Kulturszene sondern auch über 20 Jahre aufgebaute Strukturen werden unwiderruflich verschwinden", begründet Vorstandsvorsitzende Juliane Kindermann die Dringlichkeit der Forderungen. Des Weiteren erklärt sie: "Wir werden auf die Grünflächen verwiesen und das ist ein guter Ansatz als Alternativen, aber wir müssen über Wiedereröffnung sprechen. Das ist alternativlos. Niemand von uns kann sich eine Zukunft in Autokinos oder mit Sitztanz vorstellen. Wir wissen um die Lage und die Notwendigkeit der Eindämmung von Covid 19 aber wir können unsere Zukunft nicht bedingungslos verschieben."