Foto: Jessica Schmidt
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Großdemo in Berlin

Veranstaltungswirtschaft in der Krise: "Alarmstufe Rot"

Unter dem Motto "#AlarmstufeRot" demonstrierten rund 6500 Menschen, sowie ein Korso mit rund 500 Fahrzeugen, für die Rettung der Veranstaltungsbranche

Viele prominente Kulturschaffende unter den Demonstranten

Das Aus für Veranstaltungen wegen der Pandemie hat die Veranstaltungsbranche in eine tiefe Krise gestürzt. Künstler:innen, Veranstaltende, Booker:innen, Clubbetreibende - sie alle sind betroffen. Deshalb sind sie vereint am Mittwoch in Berlin auf die Straße gegangen, um unter dem Motto "#AlarmstufeRot" einen Rettungsdialog mit der Regierung einzufordern. Rund 6500 Demonstrant:innen zogen nach Polizeiangaben durch das Regierungsviertel. Parallel dazu fuhr ein Korso mit rund 500 Fahrzeugen durch Berlin. Sie alle trafen sich zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor, bei dem prominente Unterstützer emotionale Reden hielten. Unter ihnen Sänger Herbert Grönemeyer. "Uns dürstet es nach Publikum", beteuerte Grönemeyer und warnte, die Branche könne kollabieren, weil viele Freiberufler sich bereits nach neuen Arbeitsmöglichkeiten umsähen. Der Protest wurde bereits im Vorfeld von vielen Prominenten unterstützt. Unter anderem hatten die „Toten Hosen“ und Udo Lindenberg zur Teilnahme aufgerufen. Neben Herbert Grönemeyer waren auch The Boss Hoss und Produzentin und DJane LOVRA vor Ort. 

„Wir demonstrieren gegen die Art und Weise, wie die Regierung den sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands wissentlich kollabieren lässt und hinnimmt, dass hunderttausende Unternehmen und Millionen von Existenzen vernichtet werden.“, hieß es im Vorfeld der Demonstration auf den Social Media Kanälen des Veranstalters. „Unsere Branche benötigt dringend eine Überlebensperspektive!“, kritisierten die Organisatoren. Hunderttausende Unternehmen erhielten bei weitem nicht die Hilfe, die notwendig wäre, um Entlassungen und Insolvenzen zu verhindern. Gefordert werden ein Überbrückungsprogramm mit Zuschüssen, längere Kreditlaufzeiten, Steuererleichterungen, Änderungen bei der Kurzarbeit sowie Hilfen auch für Unternehmen, die schon vor der Corona-Krise in Schwierigkeiten waren.

Die Demonstration verlief friedlich und die Teilnehmenden beachteten die Corona-Schutzvorschriften. Laut Polizeisprecher wurden lediglich zwei Maskenverweigerer bei der Abschlusskundgebung des Platzes verwiesen. Die Veranstalter hatten vorab deutlich gemacht, dass es ausschließlich um echte Hilfen für die Veranstaltungswirtschaft geht und sie nicht zu einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen aufrufen. Auch sunshine live war vor Ort um Solidarität zu zeigen.