Techno-Club Griessmühle kämpft gegen Verdrängung
Schon länger wurde über die drohende Schließung des Clubs spekuliert – nun bittet die Grießmühle selbst aktiv um Unterstützung.
Schon länger wurde über die drohende Schließung des Clubs spekuliert – nun bittet die Grießmühle selbst aktiv um Unterstützung.
Die drohende Schließung des Techno-Clubs Grießmühle ist kein Einzelfall, denn immer wieder müssen sich Clubgänger in ganz Deutschland von ihren Lieblingsclubs verabschieden. Lärmbeschwerden, Grundstücksverkauf und Mietvertragskündigungen sind häufige Gründe für das Aus. Die Grießmühle wurde 2012 von David Ciura gegründet und der Clubstandort war von jeher schwierig, da für die ehemalige Nudelfabrik lediglich Pachtverträge für ein halbes Jahr vergeben wurden. Am 31. Januar muss das Gelände nun geräumt werden, weil der Investor den Mietvertrag nicht weiter verlängern will. Die Betreiber der Neuköllner Grießmühle haben deshalb für Mittwoch von 15.30 Uhr bis 18 Uhr eine Kundgebung vor dem Rathaus Neukölln geplant. Neben Clubbesitzer David Ciura und Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) sind auch sein Stellvertreter Falko Liecke (CDU), sowie Georg Kössler, clubpolitischer Sprecher der Berliner Grünen, als Redner angekündigt. Die Unterstützung für den Techno-Club ist groß: Mehr als 40.000 Menschen unterzeichneten bisher die #saveourspaces Rettungspetition.
Bei einer ersten Zusammenkunft mit dem Eigentümer, der österreichischen S Immo AG, der Clubcommission und Georg Kössler hat der Investor deutlich gemacht, dass er auf ein Ende des Mietvertrags besteht, um die Fläche zeitnah zu bebauen. Trotzdem sind weitere Gespräche geplant, denn die Grundstückbesitzer stehen einer clubkulturellen Nutzung grundsätzlich offen gegenüber - dies postet Kössler in seiner Instagram-Story.
Vertreter der Grießmühle waren bei dieser Zusammenkunft nicht anwesend. Laut der Berliner Zeitung haben die Betreiber der Griessmühle nämlich bis heute gar kein Kaufinteresse bekundet oder um einen Gesprächstermin gebeten. So bleibt das Schicksal des Clubs laut Pressesprecherin Michaela Krüger weiter unklar.