Clubcommission fordert: Lockout statt Lockdown

Während die Bundesregierung einen einheitliche Lockdown auf den Weg bringen möchte und noch immer über die Verschärfung der Corona-Maßnahmen diskutiert wird, formuliert die Clubcommission Berlin eine provokante Forderung: Lockout statt Lockdown. 

Der Interessenverband der Berliner Clubbetreibenden verlangt, organisierte Veranstaltungen unter freiem Himmel zu genehmigen. Zudem kritisiert er die Pläne der Bundesregierung, die Maßnahmen weiter zu verschärfen und dadurch die Menschen unnötig in private Innenräume zu drängen. 

„So wird nicht nur das private und kulturelle Leben weiterhin massiv eingeschränkt, gleichzeitig ist wissenschaftlich erwiesen, dass COVID-19-Infektionen fast ausschließlich in geschlossenen Räumen stattfinden“, heißt es in der Pressemitteilung.

Gestützt wird die Forderung durch einen offenen Brief führender Aerosolforscher:innen, in welchem sie an der aktuelle Corona-Politik harte Kritik üben: "Die Übertragung der SARS-CoV-2 Viren findet fast ausnahmslos in Innenräumen statt." Folglich laure drinnen die Gefahr - nicht draußen. Das sei mittlerweile Konsens in der Wissenschaft. Die politische Debatten über Corona-Maßnahmen bildeten nicht den wissenschaftlichen Erkenntnisstand ab. Die Uneinigkeit zwischen Politik und Wissenschaft sei Schuld, dass viele Menschen "falsche Vorstellungen über das mit dem Virus verbundene Ansteckungspotential" hätten, so die Wissenschaftler:innen weiter. Im Fokus der Kritik stehen außerdem die nächtliche Ausgangssperren. Durch Ausgangssperren entstünde der Eindruck, dass es draußen gefährlich sei. Das Gegenteil sei aber der Fall.

Im sunshine live-Interview lässt sich Moderator Nikola das "Lockout statt Lockdown"-Konzept noch einmal genau von Lutz Leichsenring erklären; er ist Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Clubcommission Berlin. Außerdem besprechen die beiden, ob eine Zeit mit steigender Inzidenz wirklich der richtige Moment für eine solche Forderung ist.