Foto: cms Shower Tower
Foto: cms Shower Tower

Petition: Fusion Festival gegen Spanner

Das deutsche Recht bietet keinen umfassenden Schutz vor ungewollten Nacktaufnahmen. Die Macher*innen der Fusion wollen das ändern.

„Auf dem Fusion Festival 2019 wurden Festivalteilnehmende im Duschbereich mit einer versteckten Kamera gefilmt. Der Täter veröffentlichte die Aufnahmen später auf einer Pornoplattform“, heißt es im offiziellen Text der Petition, welche die Veranstaltenden des Fusion Festivals kürzlich gestartet hat. Die Ereignisse sind kein Einzelfall. Jahr für Jahr werden tausende Menschen ohne ihre Einwilligung fotografiert oder gefilmt - nicht selten in kompromittierenden Situation, meist leicht bekleidet oder nackt.

Erstaunlicherweise haben Täter in Deutschland meist kaum etwas zu befürchten, selbst wenn die Aufnahmen heimlich entstanden sind und ohne Erlaubnis veröffentlicht wurden.

Strafbar sind unerlaubte Nacktaufnahmen nur dann, wenn die Betroffenen sich in einem “gegen Einblick besonders geschützten Raum” befinden (§ 201aStGB). Darunter fällt zum Beispiel die Wohnung, eine geschlossene Toilette, aber eben keine öffentliche Sauna, keine Schwimmbäder oder Badeseen und auch keine Festivals. 

Jemand fotografiert heimlich Brüste im Freibad oder in der Umkleide nach dem Sport. Ein Spanner fotografiert mit einer versteckten Kamera in der öffentlichen Sauna zwischen Beine. All das bleibt in Deutschland straffrei.

Die Macher*innen der Fusion finden aber, dass es nicht ohne strafrechtliche Folgen bleiben darf, wenn - meist weiblich gelesene - Personen durch unbefugte Nacktaufnahmen für die sexuelle Befriedigung der Täter missbraucht werden!

Wer die Auffassung der Fusion teilt, der kann ihr die Petition unterstützen: https://innn.it/egalwo