Foto: Christian Lue via unsplash
Foto: Christian Lue via unsplash
Orange Days 2022

Orange The World: Stoppt Gewalt gegen Frauen

Der 25. November ist der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" und wird auch "Orange Day" genannt.

Gewalt gegen Frauen geht alle an!

Was?

Die UN-Kampagne „Orange The World“ macht seit 1991 auf Gewalt aufmerksam. Mit dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November starteten 16 Aktionstage, die am 10. Dezember mit dem Tag der Menschenrechte enden. Die Aktionstage sind seit 2008 Teil der „UNiTE to End Violence against Women“ Kampagne des UN-Generalsekretärs, die von UN Women durchgeführt wird.

Warum?

Der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik zurück. Die Schwestern wurden am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet, weil sie sich gegen die Diktatur im Land gewehrt hatten.

Laut der UN Women ist in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen - das sind mehr als 12 Millionen Frauen.

Alleine in Berlin wurden 2021 laut polizeilicher Kriminalstatistik 31.372 weibliche Personen Opfer eines Deliktes gegen die persönliche Freiheit oder körperliche Unversehrtheit erfasst. Von den Betroffenen standen 11.105 zur tatverdächtigen Person in einem partnerschaftlichen bzw. familiären Verhältnis.

Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.

Laut Angaben der WHO haben weltweit schätzungsweise 15 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren sexualisierte Gewalt erfahren.

Sexualisierte Gewalt und Clubkultur

Auch in der DJ- und Techno-Szene kommen sexueller Übergriffe vor. Immer wieder stehen die Täter auch hinter den Decks, wie man an Beispielen wie Christoph Faust, früher bekannt als Inhalt Der Nacht, oder der Fall des Sachsentrance-Mitglieds HKKPTR. Menschen, denen ein Übergriffes widerfahren ist, wird oft nicht geglaubt. Besonders dann nicht, wenn der Täter eine gefeierte Figur in der Szene ist.

Rebekah Teasdale, besser bekannt als DJ Rebekah, gibt mit ihrer Kampagne #ForTheMusic den Betroffenen sexueller Belästigung in der Musikindustrie eine Stimme. Die britische DJ hat dazu einen offenen Brief veröffentlicht und eine Petition gestartet. In ihrer Petition fordert sie besseren Schutz von Künstlerinnen, Angestellten und Clubgängerinnen vor sexueller Belästigung. Clubs sollten sich als safe space verstehen. Rebekah ruft außerdem dazu auf, nicht zu schweigen, wenn man Zeug:in von sexueller Belästigung wird.  

Geschlechtsspezifische Gewalt ist übrigens keine „Frauensache“, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Auch Männer müssen sich als handlungsfähige Verbündete entschieden gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen. In ganz Deutschland finden während der 16 Aktionstage Veranstaltungen statt, um die Thematik mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Wo Events in eurer Region geplant sind, dass erfährst du hier

Um geschlechtsspezifischer Gewalt zu beenden, müssen alle Menschen die verschiedenen Arten von Gewalt und deren Wirkungsprinzipien kennen und sich bewusst dagegen entscheiden.

Wie?

Um eine Verbesserung der aktuellen Lage zu bewirken hat die UN Women Deutschland einen politischen Forderungskatalog erarbeitet. Zu den wichtigsten Punkten zählen:

  • Die vollständige, konsequente und schnelle Umsetzung der Istanbul-Konvention. Bei der Konvention handelt es sich um einen völkerrechtlichen Vertrag, der verbindliche Rechtsformen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt schafft.
  • Geschlechtsspezifische Gewalt muss als strukturelle Diskriminierung anerkannt werden.
  • Die gesamte Politik in Deutschland und Europa muss feministischer gestaltet werden.

Mehr Infos zum Thema findest du hier.