Foto: unsplash
Foto: unsplash
Kein Raum für Querdenken

Nicht unsere Demo: Berlin-Club-Demo

Die für Samstag geplante „Berlin-Club-Demo“ in Berlin wird ausdrücklich NICHT von der Clubcommission unterstützt.

Keine Vereinnahmung der Berliner Clubkultur durch Querdenken!

 „Bereits seit längerem ist es eine beliebte Strategie aus dem Querdenken-Milieu, Themen, Akteur:innen und Orte der Kulturszene als Kulisse für ihre Anliegen zu vereinnahmen. Dieser Instrumentalisierung widersprechen wir entschieden!“, teilt die Clubcommission auf ihrer Webseite mit, nachdem eine Demonstration unter dem Motto „Berlin-Club-Demo – Demonstrations-Umzug für die vollständige Öffnung von Kultur, Clubs und Veranstaltungen aller Art“ angemeldet worden. Der Umzug soll entlang zahlreicher Institutionen der Berliner Clubkultur wie Alte Münze, Berghain, Cassiopeia, Holzmarkt25, Matrix, Postbahnhof, Tresor und Yaam verlaufen. Vor den Clubs sowie dem Büro der Clubcommission wurden Kundgebungen angemeldet. Die Anmeldung und Mobilisierung erfolgte durch eine Privatperson, ohne die Clubs, vor deren Türen demonstriert werden soll oder die Clubcommission einzubeziehen. Mobilisiert wird in bekannten Querdenken- und Verschwörungsnetzwerken. Bereits seit längerem ist es eine beliebte Strategie aus dem Querdenken-Milieu, Themen, Akteur:innen und Orte der Kulturszene als Kulisse für ihre Anliegen zu vereinnahmen.

Die geplante Demonstration am 31. Juli wird von den auf der Route angesteuerten Clubs und der Berliner Clubcommission nicht unterstützt. Diese stehen „für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie ein, der sich in erster Linie an wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher Solidarität orientiert“, heißt es in der offiziellen Stellungnahme des Vorstands der Clubcommission Berlin e.V.

Verschwörungstheoretisch könnte das kommende Wochenende in Berlin brisant werden, denn am Sonntag jährt sich die erste Berliner Corona-Großdemonstration. Um das zu „feiern“, laden „Querdenker“ am Wochenende erneut in die Hauptstadt. Man bereite sich „auf ein einsatz- und kräfteintensives Wochenende vor“, sagt Polizeisprecher Thilo Cablitz.  Zwei Protestzüge aus der Querdenker-Szene wurden aufgrund „absehbarer Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz“ bereits verboten. Dem rbb zufolge soll es sich u.a. um die geplante Großdemo am 1. August (22.500 Teilnehmer) handeln. Die Prüfung der weiteren Versammlungen dauert noch an.